Feldpostbrief aus Jetzendorf-Kemmoden (Oberbayern) von Leutnant Albert Schorer (in der Verlustliste vom 09. Juli 1917 als „schwer verwundet“ geführt, C.M.) vom 03.01.1918 an Franz Mack:
Kemmoden, Post Jetztendorf/Oberbayern, 3. I. 18
Lieber Herr Mack!
Seit 23.XII.17 bin ich nun auch aus dem Lazarett entlassen u. z.Z. beurlaubt. Das Kr. U-Verfahren (Kriegsuntauglichkeitsverfahren, C.M.) ist gegen mich eingeleitet. Will sehen ob es durchgeht und wie lange es währt, bis es beendet ist. – Kaul (Leutnant Georg Kaul, dem Franz als so genannter Bursche diente, C.M.) ist nun ordentlicher Kompagnieführer der 4. Komp im Felde neben 50.7 Zugführern (Kaul taucht in der Regimentsgeschichte in der Tat in der Offiziersstellenbesetzung vom 10.01.1918 erstmalig als Führer der 4. Kompagnie auf, C.M.) Kräh wurde Offiziersstellvertreter (vermutlich Xaver Kräh, geboren 1890 in Moosham-Mintraching, südöstlich von Regensburg, gefallen am 03.07.1918, C.M.). Oberltn. Schmidt ist abkommandiert als Unterrichts-Offizier, d.h. er hat einen feinen Drückposten (In bereits erwähnter Offiziersstellenbesetzung taucht ein Schmidt als Vizefeldwebel der 4. Kompagnie auf, C.M.) . Die aktiven Offiziere werden eben geschont.
Nun wünsche auch ich Ihnen alles Gute für dieses Jahr. Hoffen wir, daß endlich einmal der sehnlichst erwartete Friede kommt.
Recht herzl. Gruß von Ihrem
Albert Schorer
Aus dem deutschen Heeresbericht vom 02.01.1918:
„An verschiedenen Stellen der Front Artilleriekampf. Nahe der Küste wurden bei gelungener Unternehmung Gefangene gemacht. Französische Vorstöße in der Champagne nördlich von Prosnes und nördlich von Le Mesnil scheiterten in unserem Feuer.“
(Quelle: http://www.stahlgewitter.com/18_01_03.htm)
Feldpostbrief gelesen von Christian Mack (zum Abspielen anklicken):
