25.06.1915: Hauptsache exerzieren

Feldpostkarte mit Motiv aus Ingolstadt (Hotel Wittelsbacher Hof) vom 25.06.1915 von Karl Wehner (Cousin von Franz, während der Schlacht an der Somme als vermisst gemeldet, kehrte am 14.02.1920 aus französischer Kriegsgefangenschaft heim) an Familie Mack in Nürnberg :

25.VI.1915

Meine Lieben!

Nun bin auch ich, ihr werdet es wohl schon erfahren haben, Soldat. Ihr werdet schon entschuldigen und es ja selbst wissen, daß man nicht gleich jedem schreiben kann. Da heißts immer nur putzen, flicken und die Hauptsache exerzieren. Von Franz habe ich auch eine Karte erhalten. Bin gesund, was ich auch von Euch Lieben mein.

Grüße euch herzlich

Karl

Vorderseite: Rechts (Pfeil) morgen wieder über die Donaubrücke zum scharf Schiessen auf den Schiessplatz.



Aus dem deutschen Heeresbericht vom 25.06.1915:
„Im Nahkampfe südlich von Souchez erbeuteten wir mehrere Maschinengewehre.
Wiederholte feindliche Vorstöße gegen die Labyrinthstellung wurden abgeschlagen.
Im Westrand der Argonnen brach der Angriff eines französischen Bataillons gegen unsere vorgeschobenen neuen Stellungen unter schweren Verlusten zusammen. Im Nachstoß entrissen wir dem Feinde noch einen Graben mit zwei Blockhäusern. Drei weitere Maschinengewehre und drei Minenwerfer fielen in unsere Hand.“
(Quelle: http://www.stahlgewitter.com/15_06_25.htm)

Feldpostkarte gelesen von Christian Mack (zum Abspielen anklicken):

Enkel von Franz Mack. Studierter Historiker, ausgebildeter Journalist, Blogger und Autor. Dreht Filme als dervideograf.de.

2 comments On 25.06.1915: Hauptsache exerzieren

  • Sprechen Sie (oder lesen Sie) Französich ?
    Wenn ja, schicke ich Ihnen einen ausführlichen Text.
    Wenn nicht, muss ich mich erst um eine Übersetzung bemühen. Mein geschriebenes Deutsch reicht nicht für das Ziel das ich mir vorgesetzt habe.
    Es geht um folgendes :
    Ende des ersten Weltkrieges passierte in meinem Geburtsort ein Drama wo ein junger deutscher Soldat das Leben verlor. Mein Urgrossvater war indireckt an den Erreignissen beteiligt.
    Zwei Familien wurden dabei betroffen, die jahrelang unter Druck und Schuldgefühlen gelitten haben.
    Die Familie (Eltern und Geschwister) des deutschen Soldaten haben wahrscheinlich nie von den eigentlichen Erreignissen Kenntnis gehabt, da der Soldat als Deserteur bezeichnet wurde.
    Ich hätte das ganze gerne in ein objektives Darstellung wollen anbieten. Dies sowohl fur die belgischen betroffen Familien als für den Verwandten vom deutschen Soldaten.
    Meine Frage : wäre Sie (an der deutscher Seite) daran interessiert mitzuhelfen der Tot des Soldaten ins richtigem Licht zu stellen ?
    Es ginge also hauptsächlich darum eine Recherche zu unternehmen in den deutschen Kriegsarchieven.
    Ich weiss Bescheid was den belgischen betroffenen Familien angeht. Sehr wahrscheinlich wäre ich auch in der Lage die Überresten des deutschen Soldates zu lokalisieren, mit dem Ziel dass er auch ein angemessenes Grab erhält.
    Ce serait une petite contribution pour présenter, dans les affres de la guerre et les massacres collectifs, le vécu d’un simple soldat, mais aussi des familles concernées par l’occupation militaire allemande et les crimes commis contre la population civile. Les chefs militaires et les politiciens responsables ne se sont guère penché sur ce genre de situation.
    Wenn sie sich also dafür interessieren würde, schicke ich Ihnen mehr Information.
    Es wäre net wenn ich eine Antwort von Ihnen erhalten könnte, auch wenn ihr Antwort negativ ist.
    Im Vorraus, besten Dank.
    Meine Adresse :
    Eugène Devue
    Thier d’Elst, 15
    B-4690 GLONS
    Belgium

  • Hallo Eugène,
    leider spreche ich kein oder kaum Französisch.
    Die Geschichte klingt sehr interessant und recherchierenswert!
    Sorry, dass ich jetzt erst antworte.
    Wir können auch gerne per Mail über info@opaskrieg.de weiter schreiben.
    Viele Grüße
    Christian Mack

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